Marcel Krüger

Street Photography

13. Feb. 2014

Eine Art der Fotografie, die mich schon seit langem fasziniert ist Street Photography. Wikipedia sagt dazu:

Straßenfotografie ist eine Genrebezeichnung der Fotografie, die zahlreiche Fotografen und Stile umfasst. Allgemein ist damit eine Fotografie gemeint, die im öffentlichen Raum entsteht, auf Straßen, in Geschäfte oder Cafés hineinblickend, Passantengruppen oder Einzelne herausgreifend, oftmals als Momentaufnahme, aber ebenso essayhafte Abfolge und Milieustudie. -- CC-BY-SA-3.0 de.wikipedia.org

Ich traf mich vergangenen Freitag mit der Gruppe "Sydney Photo Fun" von meetup.com um meine ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet zu sammeln. Das Motto war "Street Photography at Night - Newtown!". Nachfolgend einige meiner Bilder und Tipps, die ich hier weitergeben möchte. Meine Ausrüstung bestand lediglich aus meiner Kamera und dem Tamron SP 17-50mm f/2.8. Ich habe noch überlegt ob ich die Festbrennweite (35mm f/1.8) mitnehme, habe mich dann aber für 17-50mm entschieden und den Rest zu Hause gelassen. Nach gut zwei Stunden Fotografie habe ich, neben den Bildern, folgende Tipps mitgenommen:

  • Finde einen guten Ort mit gutem Licht, sei bereit und warte bis das richtige Motiv (Fußgänger, Radfahrer, Skateboarder, …) in die Szene läuft
  • Gegen das Licht fotografieren — Dies gibt den Bildern, die später größtenteils in schwarz-weiß gewandelt werden, interessante Schatten und einen hohen Kontrast. Außerdem treten beim Fotografieren gegen das Licht Texturen stärker hervor, die das Bild unter Umständen interessanter machen. (Aufpassen: Kann auch unschöne Reflexionen im Objektiv erzeugen)
  • Manche Beinpositionen laufender Personen können auf Bildern merkwürdig aussehen, daher die Kamera in den Continuous Modus stellen und drei bis vier Bilder pro Motiv aufnehmen. Danke dafür an Gary, mit dem ich die meiste Zeit unterwegs war und von dem ich einiges lernen konnte!

Aber nun seht selbst:

Sängerin

Moped am Straßenrand

Afro

Redfern

Die Bearbeitung der Fotos bestand zunächst aus der Konvertierung der Bilder in schwarz-weiß. Anschließend wurde die Spreu vom Weizen zu getrennt (alles was weitere Bearbeitung wert ist bekommt einen Stern in Darktable). Danach wurde, wie sonst auch, an den verdächtigen Rädchen gedreht: Kontrast, lokaler Kontrast und Schwarzwert verleihen den Bildern den gewünschten Pep. All das geschah mit der Software Darktable, eine Open Source Software für Linux, welche Adobe Lightroom sehr ähnlich ist.

Zum ersten mal experimentierte ich ernsthaft mit verschiedene Seitenverhältnissen. Zuvor habe ich das, aus welchem Grund auch immer, versucht zu vermeiden. 1:1, 16:9 und 2:1 sind meiner Meinung nach tolle Seitenverhältnisse, die die bilder, neben dem allgegenwärtigen 3:2, außergewöhnlicher und interessanter machen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es mir sehr viel Spaß bereitet hat gute Motive auf der Straße zu suchen und ich das definitiv wiederholen will. Es kommt auf der Straße — gegenüber von Landschaften — auf Schnelligkeit und den richtigen Moment an. Die Automatikmodi (Vollautomatik, Blendenautomatik oder Zeitautomatik) helfen dabei, dass das Motiv nicht weg ist bevor man es auf der Speicherkarte hat. Mit der Belichtungskompensation und den verschiedenen Belichtungsmessmethoden (Center, Center weighted, …) bleibt man flexibel genug und hat die nötige extra Schnelligkeit, die man für viele Motive auf der Straße braucht.

Nächstes mal werde ich vermutlich das 35er mitnehmen und schauen, was ich damit so schießen kann. An was ich noch arbeiten will (neben eigentlich allem was mit Fotografie zu tun hat) ist eine Geschichte mit den Bildern zu erzählen. Ein Fotoworkshop mit der gleichen meetup Gruppe mit professionellem Model steht als nächstes auf dem Plan. Ich freue mich schon auf den sicherlich interessanten und lehrreichen Abend.