Marcel Krüger

DIY NAS/HTPC Part I — Der Plan

13. Okt. 2016

Zu viele externe Festplatten auf denen, verstreut und ungesichert, meine ganzen Fotos herum liegen. Meine ganzen Dokumente auf meinem Laptop werden — dank nicht automatisiertem Backup — auch nur alle Schaltjahre mal gebackupt. Außerdem dieses nervige "Film am Laptop downloaden, auf eine externe Festplatte schieben, HDMI Kabel hin und her basteln und über irgendeinen der drei Computer am Fernseher schauen". Mopidy-Spotify ist viel zu langsam auf dem Raspberry Pi 3 und hängt sich dauernd auf …

It's about fucking time

Es wird Zeit für ein NAS und HTPC, das das folgende tut:

  • Meine Fotos müssen zentral und sicher gespeichert werden
  • Außerdem müssen Backups gemacht werden von:
    • Nebenjob FTP- und Webserver
    • Dieser Webserver
    • Laptop
    • Handy
  • Filme, Serien und Musik müssen ohne Aufwand abspielbar sein
  • Ein Downloadserver für One Click Hoster wäre außerdem ganz nett

Speicherplanung

Man sollte einige Gedanken daran verschwenden, ob und wenn ja, wie man die Partitionierung vornimmt. In meinem Fall habe ich die folgenden Kategorien von Daten, die abgelegt werden sollen:

  • Unkritisch — Keine Redundanz, kein Backup. Z.B. Filme, Serien, Downloads, …
  • Kritisch, statisch — Redundanz ohne inkrementelles Backup für wichtige aber sich nicht verändernde Daten. Z.B. Dokumente, alte Backups, die ich mich noch nicht getraut habe zu löschen :), …
  • Kritisch, veränderlich — Redundanz mit inkrementellem Backup für sich verändernde Daten. Z.B. Backups von Webservern (Dateien und Datenbanken), Laptopfestplatte, …

Diese Überlegung ist die Grundlage für folgenden Plan bezüglich der Partitionierung:

Platte Partition Partitionsgröße Mountpunkt Ordner
2 TB 1 2 TB /data/media serien/
filme/
dokus/
musik/
downloads/
4 TB 1 750 GB /data/heap
2 750 GB /data/pictures
3 2500 GB /data/backups mocult/
dermarcel/
laptop/
handy/

Als Systemplatte soll eine ausgediente SSD dienen. Die 2 TB Platte dient als Ablage für die unkritischen Daten und soll daher nicht in einen RAID Verbund aufgenommen werden. Von den 4 TB platten soll es zwei geben, die im RAID 1 Verbund zusammengeschlossen werden. /data/media ist vermutlich selbsterklärend. /data/heap soll als redundante aber nicht inkrementell gebackupte Ablage dienen. /data/pictures soll meine Fotos beinhalten. Wie genau ich dort bezüglich Backups vorgehe? Ich bin mir noch nicht 100% sicher :| Im Ordner /data/backups sollen die inkrementellen Backups angelegt werden.

Hardware

Das NAS soll im Fernsehunterschrank platz finden, somit sind Lautstärke und Größe wichtige Kriterien. Zu teuer soll das System natürlich auch nicht werden. Auf folgendes habe ich demnach geachtet:

  • Passiv gekühlte CPU
  • Mainboard
    • Mini-ITX Formfaktor
    • Min. vier S-ATA Ports
    • USB 3.0 für schnelles Backup auf externe Festplatten
  • Für den 24/7-Betrieb geeignete NAS Festplatten
  • Gehäuse mit Platz für min. 6 Festplatten für spätere Erweiterbarkeit
  • Genug Leistung zum abspielen von HD bzw. 4K Videos

Nach einiger Recherche bin ich zu folgender Zusammenstellung gekommen:

Mainboard ASRock J3160-ITX 82 €
RAM 4GB Corsair Vengeance 18 €
HDD 1 128 GB Crucial M4 SSD -
HDD 2a 4 TB Hitachi Deskstar NAS 145 €
HDD 2b 4 TB Seagate NAS 135 €
HDD 3 2 TB Seagate Barracuda Green -
Netzteil 300 Watt be quiet! Pure Power 9 41 €
Gehäuse Fractal Design Node 304 69 €
490 €

Die 128 GB SSD und 2 TB HDD hatte ich noch hier, daher gibt's dazu keine Preise. Mit den vier Festplatten sind leider alle S-ATA Ports des Mainboards schon belegt. Boards mit mehr als 4 S-ATA Ports fangen leider erst ab 150 € an. Dieser Aufpreis ist es mir momentan nicht wert. Falls ich in Zukunft weitere benötigen sollte, wäre eine Möglichkeit das OS auf einen USB Stick auszulagern bzw. eine PCIe S-ATA Erweiterungskarte zu benutzen.

Für ein NAS wäre es natürlich weiterhin interessant RAM mit ECC-Unterstützung einzusetzen. Mainboards, die dies unterstützen bewegen sich preislich jedoch jenseits von 200 €, was es mir ebenfalls nicht wert war.

Wer aufgepasst hat stellt fest, dass die 4 TB Festplatten von unterschiedlichen Herstellern sind. Würden Festplatten vom gleichen Hersteller und Typ benutzt werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man Festplatten der gleichen Charge bekommt. Falls diese Charge Fehlerhaft ist, besteht die Möglichkeit, dass diese Festplatten zum gleichen Zeitpunkt ausfallen, was es natürlich zu vermeiden gilt.

So weit zur Planung. Die Hardware ist bestellt und auf neue Hardware freue ich mich immer wie ein kleines Kind auf Weihnachten :). Zur Einrichtung des NAS/HTPC gibt es demnächst einen weiteren Beitrag.